In der ersten Runde gab es einen hauchdünnen Abstand zwischen Macrons La République en Marche und Nupes. Dieses Mal kann der Präsident auf mehr Stimmen hoffen.
Am kommenden Sonntag findet in Frankreich die zweite Runde der Parlamentswahlen statt. In den meisten der insgesamt 577 Wahlkreise wird dann per Stichwahl entschieden, welche oder welcher Abgeordnete in die Nationalversammlung einzieht.
Für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron geht es um die Frage, ob er wie bisher mit einer absoluten Mehrheit weiterregieren kann.
In 59 Wahlkreisen stehen sich in der Stichwahl Bewerber des nationalistischen, rechtsextremen Rassemblement National und der überwiegend EU-kritischen, links außen stehenden (Nouvelle Union Populaire Écologique et Sociale) Nupes gegenüber.
Der politische Beobachter Martin Quencez vom German Marshall Fund of the United States erklärt, "wenn Nupes einen bedeutenden Anteil in der Nationalversammlung erhält, wird es natürlich viel schwieriger für Macron, für seine Reformen und sein Programm. Sie hätten die Möglichkeit, viele Initiativen im Parlament zu blockieren. Trotz der Tatsache, dass die französische Nationalversammlung nicht alle Macht hat, könnten sie Macron doch das Leben schwer machen."
Den Hochrechnungen zufolge kommt der Rassemblement National von Marine Le Pen auf maximal 19,2 Prozent. Damit kann sie nur auf höchstens 45 der 577 Sitze im Parlament hoffen.
Obwohl bei der ersten Runde das Mitte-Lager um Macron nur sehr knapp vor Nupes lag, sehen Prognosen in der zweiten Runde eine deutliche Mehrheit für die Partei des Präsidenten.